Hinter der Aktion stehen Save-Social-Initiator Björn Staschen sowie die Glow-Chefs Johannes Meissner und Sebastian Wilke. Die drei sind sich einig, dass die jüngsten Ereignisse rund um Donald Trump, Elon Musk und Co nicht nur einen Wendepunkt in der Geschichte transatlantischer Beziehungen markieren, sondern auch ein Weckruf für all jene sein sollten, die mit sozialen Medien arbeiten oder sogar ihr Geld verdienen.
Auf dem Plakat, das die Verantwortlichen in Berlin platziert haben, ist Elon Musk bei seinem vermeintlichen Hitlergruß von vor wenigen Wochen zu sehen, daneben steht die Headline: „Let’s De-Musk Social Media.“ Und darunter die Message: „Europe is only independent with an independent social media network.“ Dazu verweisen die Macher auf eine Petition, die soziale Netzwerke als demokratische Kraft retten soll.
„Die Debatte über bessere digitale Netzwerke gehört in die Mitte unserer Gesellschaft. Eine Plakatwand mitten in Berlin ist ein großartiges Symbol dafür – und ein Zeichen, dass wir nur gemeinsam mit vielen Mitstreitenden aus Wirtschaft, Kultur, Journalismus und Gesellschaft unabhängige digitale Debattenorte besser machen können“, sagt Staschen.
Für die Werbebranche in Europa ergibt sich zudem das Dilemma, dass rund die Hälfte der Werbebudgets in amerikanische und chinesische Social-Media-Plattformen fließt, die mittlerweile geschlossen hinter US-Präsident Trump stehen. „Noch vor kurzem hat die Werbebranche eine unabhängige und freie Presse mitfinanziert. Jetzt geht das Geld an Demokratie gefährdende Medien-Oligarchien. Darüber müssen wir sprechen“, betont Glow-Beratungschef Wilke.
Die Forderung von Save Social und Glow: „Wir müssen Social Media demaskieren und die Agenda der Plattform-Algorithmen entlarven. Wir brauchen eine offene Diskussion über Alternativen oder darüber, wie man die Macht der Plattformen eindämmt, sodass sie unserer Demokratie nicht schaden“, so Glow-Gründer Meissner. Er wünscht sich von der Agenturlandschaft, dass sie ihre Kunden stärker auf die Probleme und Gefahren der sozialen Netzwerke hinweist. Gleichzeitig könne man auf Alternativen und Open-Source-Anwendungen wie Mastodon, Pixelfed oder Loops.video hinweisen. Zuvorderst soll aber zunächst die Petition bei WeAct den Druck auf die Regierung erhöhen, das Thema „Europäisches Soziales Netzwerk“ anzugehen und zu fördern.
Die beiden Glow-Chefs Johannes Meissner und Sebastian Wilke mit Save-Social-Initiator Björn Staschen (v.l.n.r.) vor dem Plakat in Berlin