Dieses Video gibt einen Vorgeschmack auf die Kampagne der Grünen
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Dieses Video gibt einen Vorgeschmack auf die Kampagne der Grünen

So langsam wagen sich die Parteien aus der Deckung. Nachdem bislang erst einige Slogans und Plakatmotive für die anstehende Bundestagswahl durchgesickert sind, präsentierten die Grünen am Dienstag erstmals bewegte Bilder. Dabei handelte es sich zwar „nur“ um ein Präsentationsvideo. Dennoch verrät der von Jung von Matt entwickelte Film einiges über die Anmutung der geplanten TV-Kampagne.

Ein bisschen etwas scheint sich Robert Habeck in den vergangenen drei Jahren schon von Olaf Scholz abgeschaut zu haben. Obwohl der amtierende Bundeswirtschaftsminister bei der Präsentation des Grünen-Programms für die Bundestagswahl 2025 in Berlin von den anwesenden Pressevertretern gleich mehrfach nach dem anstehenden TV-Duell gefragt wurde, in dem er ausgerechnet gegen AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel antreten soll, ließ er die Fragen in hanseatisch-kühler Scholz-Manier einfach an sich abperlen. Keine Antwort ist manchmal eben auch eine Antwort. Dafür bekamen die Pressevertreter neben den Eckpunkten des Wahlprogramms auch ein erstes Video zu sehen, das einen Vorgeschmack auf den nahenden Schlagabtausch der Parteien in den TV-Werbeblöcken geben dürfte.

Die ersten Wahlplakate, die bereits vor rund einer Woche öffentlich wurden und auf denen Robert Habeck mit dem Slogan „Ein Mensch. Ein Wort.“ zu sehen ist, hatten bereits angedeutet, dass die Grünen im Wahlkampf voll auf die Zugkraft ihres Kanzlerkandidaten setzen werden. Diesen Eindruck bestätigt nun auch das Video, das während der Programm-Präsentation gezeigt wurde. Zwar werden in dem 65-Sekündiger auch die Anfänge der Grünen als politische Bewegung gewürdigt. Und selbst Außenministerin Annalena Baerbock, die vor drei Jahren als Kanzlerkandidatin der Grünen letztlich mit mäßigem Erfolg angetreten war, bekommt einige Sekunden Sendezeit, in denen sie erläutert, dass der grüne Kompass im Gegensatz zu dem anderer Parteien an Menschlichkeit ausgerichtet sei.

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Doch dann kommt der große Auftritt des Robert Habeck. Der amtierende Bundeswirtschaftsminister wird in dem Film wie ein Heilsbringer inszeniert. Von grünen Kernthemen wie Klimaschutz und Friedenspolitik über die Ankündigung, das Leben bezahlbar und Deutschland wieder funktionsfähig machen zu wollen bis hin zu dem gewagten Gelöbnis, das Leben der Menschen „in allen Bereichen besser machen“ zu wollen – Habeck wird in dem Video zur Projektionsfläche des gesamten Programms und sämtlicher Versprechen, mit denen die Grünen bei der Bundestagswahl punkten wollen.
 
Dass die im Januar startende TV-Kampagne ebenfalls voll und ganz auf die Person Habeck zugeschnitten sein dürfte, zeigt auch die Art und Weise, wie Jung von Matt den Werbeslogan in dem Video einsetzt. So erklärt eine Stimme aus dem Off, dass Habeck eben nicht nur als Kanzlerkandidat und Politiker für diese Versprechen stehe. Sondern auch als Mensch – eine Aussage, die mit dem im Anschluss eingeblendeten Kampagnenslogan „Ein Mensch. Ein Wort.“ noch zusätzlich unterstrichen wird. Der Spruch wird nach HORIZONT-Informationen auch in der TV-Kampagne zum Einsatz kommen.
Den rauhen Umgangston, den andere Kanzlerkandidaten inzwischen im Wahlkampf an den Tag legen, will sich Habeck übrigens nicht zu eigen machen. „Wir wollen nicht diejenigen sein, die am lautesten brüllen und voller Ergriffenheit für die eigene Position die anderen niedermachen“, sagte Habeck während der Programmpräsentation auf die Frage eines Journalisten, der ihn auf den verbalen Schlagabatausch zwischen Bundeskanzler Scholz und CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz vom gestrigen Montag angesprochen hatte. Die im „Heute Journal“ getätigte Aussage von Scholz, dass sein als „Fritze Merz“ bezeichneter CDU-Kontrahent „gern Tünkram“ (Anmerkung der Redaktion: gemeint ist Blödsinn) erzähle, fand selbst Franziska Brantner befremdlich. Es sei ja schon so, dass „Olaf Scholz noch Kanzler“ sei, sagte die Parteivorsitzende der Grünen. Daher wundere man sich bisweilen über die Wortwahl.